Trennung und Scheidung an Weihnachten verhindern - 10 Tipps
Weihnachten und vor allem die Tage bis Neujahr sollten eigentlich Tage der Ruhe und Besinnung sein. Dieses Ideal stellt sich für manche Ehepaare als schwierig dar. Feiertage sind oft Anlass, Streitigkeiten auszutragen. Vielleicht können wir mit 10 Tipps dazu beitragen, dass Sie die Trennung und Scheidung an Weihnachten verhindern. Oft genügen Kleinigkeiten, die das „Fass zum überlaufen“ bringen. Wir hoffen für Sie und wünschen Ihnen jedenfalls das Beste. Was gäbe es für ein schöneres Geschenk, als Ihre Beziehung und Ihre Ehe zu bewahren.
1. Weihnachten ist kein Fest des Konsums
An Weihnachten gedenken wir der Geburt Christi. Eigentlich. Der mit Weihnachten oft einhergehende Konsumzwang veranlasst Ehepartner und Elternteile dazu, in den Stressmodus zu verfallen, indem sie Tag und Nacht über Geschenke nachdenken und bereit sind, mit mehr oder weniger Geduld Geschäfte zu durchstöbern und sich in langen Schlangen an den Kassen anzustellen. Dass der damit verbundene Stress sich auf die Beziehung auswirkt, liegt auf der Hand.
Der Ratschlag, Geschenke möglichst in den Wochen und Monaten vor Weihnachten zu beschaffen, kommt leider im Hinblick auf den Lockdown wegen der Corona-Krise dieses Jahr zu kurz. Vielleicht hilft es Ihnen, dass auch kleine Geschenke große Freude bereiten können. Eigentlich kommt es nur darauf an, dass man dem Partner oder den Kindern zeigt, dass Weihnachten etwas Besonderes ist. Mit anderen Worten: Entschleunigen Sie sich.
2. Relativieren Sie Ihre Erwartungen an Weihnachten
Weihnachten scheint irgendwie immer mit Erwartungen verbunden zu sein. Hohe Erwartungen provozieren aber auch allzu oft große Enttäuschungen. Erwarten Sie jedenfalls nicht bedingungslos, dass sich Ihre Familie an Weihnachten in vertrauter Eintracht zusammenfindet, jeder auf den anderen die gebotene Rücksicht nimmt, jeder mit seinen Geschenken zufrieden ist, keiner das Weihnachtsessen beanstandet und alles Frieden und Eierkuchen ist. Wenn Sie Ihre Erwartungen realistisch betrachten, sollten Sie die mit Ihren Erwartungen einhergehenden Streitigkeiten tunlichst vermeiden können.
3. Versuchen Sie nicht, Weihnachten als Fest zu perfektionieren
Sicher, Weihnachten ist ein wunderbares Fest. Je festlicher, desto schöner. Dennoch ist es nicht sehr konstruktiv, wenn Sie alles perfektionieren wollen. Sie riskieren, dass Sie dem Partner oder der Partnerin auf die Nerven gehen. Dass sich daraus Unmut ergibt und Streitigkeiten entstehen, liegt auf der Hand. Bleiben Sie also auf dem Teppich. Auch was weniger perfekt erscheint, kann festlich, feierlich und schön sein.
4. Lassen Sie sich gegenseitig Freiräume
An Weihnachten sollte die Familie zu Hause sein. Wenn aber alle aufeinander hocken und ständig über den Weg laufen, kann sich das Gefühl der Enge ausbreiten. Wer sich beengt fühlt, drückt Unmut aus und provoziert zwangsläufig Streit. Lassen Sie Ihrem Partner und der Partnerin also den Freiraum, den er/sie benötigt, um sich in der Enge Ihrer Wohnung zurechtzufinden. Dies gilt umso mehr, falls Sie wegen des Corona-Lockdowns Ihre Wohnung nur noch aus wichtigen Gründen verlassen dürfen.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Blogbeitrag „Mein Partner engt mich ein" auf TRENNUNG.de.
5. Übertreiben Sie es nicht mit der Tradition
Weihnachten ist für viele Familien pure Tradition. Bedenken Sie aber, dass Ihr Ehepartner aufgrund seiner familiären Herkunft oder aufgrund seiner persönlichen Einstellung vielleicht ein anderes Traditionsbewusstsein hat. Respektieren Sie die Gegebenheiten. Vermeiden Sie, dass Sie sich mit Ihrem Partner streitig auseinandersetzen, nur weil Sie auf Ihrer althergebrachten Tradition bestehen. Gab es beispielsweise in Ihrer Familie zu Weihnachten immer Truthahn, sollten Sie nicht auf Truthahn bestehen, wenn der Ehepartner Truthahn verabscheut.
6. Zu den Eltern oder den Schwiegereltern?
Feiern Sie Weihnachten am liebsten im Kreis Ihrer Familie und müssen sich entscheiden, ob Sie zu den eigenen Eltern oder den Schwiegereltern gehen oder diese zu sich selbst einladen sollen, kann es Probleme geben, wenn sich beide Elternpaare nicht vertragen oder jedes Elternpaar wünscht, Sie mit Ihrer Familie bei sich zu Hause zu empfangen.
Auf jeden Fall sollten Sie derartige Wünsche nicht zum Anlass nehmen, sich mit Ihrem Partner zu streiten. Bestenfalls einigen Sie sich, Jahr für Jahr zu wechseln, so dass jeder irgendwie auf seine Kosten kommt. Der Streit mit dem Partner jedenfalls löst das Problem nicht.
7. Achten Sie darauf, dass sich der Partner nicht als das fünfte Rad am Wagen empfindet
Begegnet Ihr Ehepartner Ihren Eltern mit Vorbehalten, sollte er/sie sich nicht als das fünfte Rad am Wagen empfinden, wenn Ihre Eltern zu Weihnachten ins Haus kommen. Fühlt er/sie sich ins Abseits gestellt, entsteht Unmut, aus dem sich schnell Streit entwickelt, den Sie vielleicht nicht mehr kontrollieren können. Vielleicht betrauen Sie den Partner mit einer Aufgabe, die ihn/sie etwas ablenkt und irgendwie in das Geschehen einbindet. Wichtig ist, dass Sie das Problem überhaupt wahrnehmen.
8. Reagieren Sie angemessen, wenn die Schwiegereltern Ihren Haushalt belagern
Sind die Eltern Ihres Partners zu Gast, sollten Sie angemessen reagieren, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie im eigenen Haushalt nichts mehr zu melden haben. Meist wird es so sein, dass der Partner die eigenen Eltern in allem unterstützt, was diese sagen, behaupten, tun oder unterlassen. Schwiegermutter und Schwiegervater sind gerne mit Ratschlägen und Hilfestellungen bei der Hand und wollen am liebsten Ordnung in Ihr vermeintliches Chaos bringen.
Sie sind aufgefordert, sich die nötige Zurückhaltung aufzuerlegen und sich nicht provozieren zu lassen. Wenn Sie jetzt den Partner unter Druck setzen, dass er die eigenen Eltern zügeln sollte, bringen Sie den Partner in einen Loyalitätskonflikt. Deeskalierend wirkt oft, dass Sie dem Schwiegerelternteil verdeutlichen, dass Sie Frau/Herr im Hause sind und die Einmischung nicht nur als störend empfinden, sondern auch das Verhältnis zum Partner belasten kann.
9. Gestalten Sie Weihnachten nicht als Pflichtveranstaltung
Vermeiden Sie, dass der Partner Weihnachten als Pflichtveranstaltung empfindet, zu der er oder sie außer Unmut nichts weiter beiträgt. Wenn der Partner Weihnachten als notwendiges Übel betrachtet, sollten Sie Ihre Erwartungen soweit als möglich zurückschrauben und Weihnachten so begehen, dass auch der Partner sich zurechtfindet.
10. Gestehen Sie auch dem Partner zu, Zeit mit ihm/ihr zu verbringen
Die Hektik an Weihnachten sollte nicht dazu führen, dass Sie für Ihren Partner oder Ihre Partnerin keine Zeit mehr haben. Schließlich ist Weihnachten ein Fest der Liebe, das nicht dem Zeitdruck zum Opfer fallen sollte, wenn ausgerechnet für den Partner keine Zeit mehr bleibt. Befreien Sie sich von der Vorstellung, vor allem Ihren Kindern ein rundum glückliches Fest bescheren zu wollen und dafür den Partner hinten anstellen zu müssen. Kinder brauchen und erwarten kein perfektes Weihnachtsfest. Kinder sind meist zufrieden, wenn die Familie an den Feiertagen vereint ist. Alles andere ist dann eher nebensächlich.
Details, wie Sie Ihrem Partner Ihr Empfinden am besten mitteilen, finden Sie in unserem kostenfreien Ratgeber „Kommunikation in der Ehe" auf TRENNUNG.de.
Alles in allem
Wenn es heißt, dass Weihnachten ein Fest der Besinnlichkeit sein sollte, vermeiden Sie Streitigkeiten, wenn Sie Ihre innere Einstellung und alles, was Sie tun oder unterlassen, genau danach ausrichten. Vergegenwärtigen Sie sich, dass Weihnachten genauso schnell vorbei ist wie die Vorfreude darauf. Ihr Ziel sollte sein, Zeit für den Partner oder die Partnerin zu finden und gemeinsam schöne Feiertage zu erleben.
Wir wünschen Ihnen besinnliche Weihnachtstage und ein gutes neues Jahr 2021.
Sehen Sie nach den Feiertagen keine Zukunft für Ihre Ehe, so finden Sie in unserem kostenfreien Ratgeber „Einvernehmliche Online-Scheidung: So schaffen Sie es!" auf SCHEIDUNG.de, Informationen, wie Sie Ihre Ehe am besten abwickeln.